Risikomanagement – die Entsorgungswirtschaft und der Brandschutz

Neue Materialien und zu erzielende Recyclingquoten fordern seitens der Entsorgungswirtschaft spezielle sowie zeitgemäße Lösungen. Die Schadenstatistiken der letzten Jahre stellen kein objektives Bild der heutigen Risikosituation dar. Der Einsatz neuer Baustoffe und damit verbundener Brandfolgeschäden, falscher oder fehlender Brandschutz führten in der jüngsten Vergangenheit zu diversen Großschadenereignissen. Eine Neustrukturierung des betrieblichen Brandschutzes auf die sich verändernden Inputmaterialien fand in vielen Unternehmen nicht statt, fehlende Unkenntnis von Feuerwehren im Umgang und im Abbrandverhalten mit neuen Mischfraktionen kommt erschwerend hinzu.

Zurückhaltend und restriktiv begegnet die Versicherungswirtschaft der Entsorgungsindustrie, neue Entwicklungen und Prototypen fördern die negative Einstellung. Umbaumaßnahmen unter Berücksichtigung behördlicher Brandschutzauflagen sind mit viel Bürokratie, Zeit und Kosten verbunden. Häufig wird nicht das optimale Brandschutzsystem verbaut oder das vorhandene ist mit Fehlermeldungen belastet und nicht zuverlässig. Die installierten Versicherungslösungen entsprechen nicht den Notwendigkeiten oder örtlichen Gegebenheiten.

Entsorgungsunternehmen unterhalten überwiegend individuelle Leistungen, um sich vom Wettbewerb zu unterscheiden. Innerbetriebliche Strukturen oder die vorliegende Gebäudesubstanz geben Entsorgungslinien vor, welche einst zeitgemäß waren, jedoch heute oftmals nicht den aktuellen Schutzmaßnahmen entsprechen. Vorliegende Brandschutzkonzepte beschreiben mögliche Schutzmaßnahmen nach dem Vollwertprinzip ungeachtet sich verändernder Input- oder Störstoffe. Der Lagerhaltung und Umschlagsgeschwindigkeit wird im Regelfall keine Aufmerksamkeit geschenkt, auch führen zu lange Standzeiten im Anlieferungsbereich durch Selbstentzündung häufig zu Brandschäden.

Im Ergebnis muss zwischen dem organisatorischen und technischen Brandschutz eine Harmonie herrschen.

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